Maiaufruf 01. Mai 2017
KAB -
Bewegung für soziale Gerechtigkeit
,,Bewegung für Soziale Gerechtigkeit", so lautet der Leitspruch der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) schon seit geraumer Zeit. Das Thema Soziale Gerechtigkeit steht nicht allein durch die KAB wieder im Fokus von Politik und Gesellschaft. Die KAB hat in den letzten Jahren jedoch mit ihrer Arbeit dazu beigetragen, dass dieses Thema in Kirche, Gesellschaft und Politik nicht vergessen wurde.
Auch wenn jetzt die Agenda 2020, der Sozialabbau, die Deregulierung der Finanzmärkte, die Ausweitung des Niedriglohnsektors und viele andere Themen von vielen Akteuren wieder kritisch hinterfragt werden, dürfen wir uns nicht zurücklehnen. Als Christen ist es unsere Pflicht, unsere Ideen und Modele einer gerechten (Arbeits-) Welt wieder und wieder bei Gesprächen in unseren Familien und bei Diskussionen und Veranstaltungen von Kirche, Verbänden, Parteien und Gewerkschaften auf Orts-, Kommunal-, Landes- oder Bundesebene anzusprechen. Unsere Demokratie und die Idee Europa können nur dann eine Zukunft haben, wenn wir sie aktiv mitgestalten.
Die (Arbeits-) Welt verändert sich gefühlt immer schneller, dies birgt viele Herausforderungen, aber auch viele Chancen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt (Industrie 4.0), die Auswirkungen durch den Klimawandel und viele andere Faktoren haben zur Folge, dass wir unsere aktuelle Wirtschafs- und Sozialpolitik überdenken müssen.
Beispielsweise führen unsere niedrigen Löhne dazu, dass wir günstig produzieren können, viele Konkurrenten weltweit unterbieten und zu viele Güter exportieren. Dies bedeutet auf der einen Seite, dass viele Menschen in Deutschland von ihrem Einkommen nicht leben können und es normal ist, dass in Familien beide Partner arbeiten müssen. Im Alter muss man sich häufig mit Minijobs über Wasser hatten, da die Rente nicht reicht. Auf der anderen Seite bedeutet dies, dass wir die Wirtschaft in anderen Ländern schwächen und dort die Arbeitslosigkeit steigt. In Verbindung mit dem Klimawandel haben zu viele Menschen keine Perspektiven in ihren Heimatländern. Sie müssen ihre Heimat verlassen, um ihrer Familie in einem anderen Land eine Zukunftsperspektive bieten zu können. Unser Papst macht darauf aufmerksam, dass diese Wirtschaft tötet. Um die Schöpfung zu bewahren und eine gerechte (Arbeits-) Welt zu gestalten, haben die Mitglieder der KAB viele Ideen entwickelt, beispielsweise das Rentenmodell der katholischen Verbände, die Ideen der KAB zu einem Grundeinkommen, der Schutz von Feier- und Sonntagen, die Kritik an Freihandelsabkommen, der Rechtschutz für Mitglieder der KAB / und der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) und viele weiteren Ideen.
Durch die Mitglieder und ihr Mitwirken ist die KAB die Bewegung für Soziale Gerechtigkeit. Daher ist es Auftrag der KAB, weiterhin die Gesellschaft und die Politik im Sinne der Katholischen Soziallehre und der biblischen Botschaft mitzugestalten.
Aufruf zur Beteiligung
Vom 10.4. bis 31.5.2017 ist Sozialwahl – Deutschlands drittgrößte Wahl nach den Europawahlen und den Wahlen zum Bundestag. Rund 50 Millionen Versicherte der gesetzlichen Kranken- und Pflege-, Renten- und Unfallversicherung wählen ihre Vertreter/-innen in die Parlamente der Sozialversicherungsträger. Sechs Jahre lang bestimmen sie dort in der Selbstverwaltung – politisch unabhängig und ehrenamtlich – im Sinne der Versicherten bei allen wichtigen Entscheidungen mit. Beispielsweise wenn es darum geht, Ihre Versicherungsbeiträge wirtschaftlich einzusetzen.
Dazu kandidieren die drei christlichen Sozial-verbände – das Kolpingwerk Deutschland, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands und der Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmer-organisationen (BVEA) – gemeinsam unter den Slogan „Dreifach christlich. Einfach menschlich.“ Die Kandidatinnen und Kandidaten verfolgen das Anliegen, christliche Werte in die Entscheidungen der Sozialversicherungsträger einzubringen. Sie treten ein für die Solidarität der Jungen mit den Alten, der Gesunden mit den Kranken und der Leistungsstärkeren mit den Leistungsschwächeren.
Die Sozialwahl ist eine Briefwahl und der Briefkasten Ihre Wahlurne. Wahlberechtigt sind grundsätzlich alle gesetzlich Versicherten, die am 1. Januar 2017 das 16. Lebensjahr vollendet haben. Mitte April werden die Wahlunterlagen verschickt. Ihnen liegen der Stimmzettel sowie ein roter, fertig adressierter und frankierter Rück-umschlag bei. Am besten direkt den Stimmzettel ausfüllen und bis spätestens 26. Mai 2017 in den Briefkasten werfen! Unterstützen Sie dabei die Kandidaten vom Kolping und der KAB!
Weitere Informationen zum Wahlprogramm und den drei Verbänden bekommen Sie im Internet auf www.aca-online.de oder in der Josefskirche am Schriftenstand.
Messe mit anschl. Begegnung 19. März 2017
Kolping und KAB engagieren sich bei den
Sozialwahlen
Wie in jedem Jahr feiern die Kolpingfamilie und die KAB Belm die Messe am Josefstag gemeinsam. In den Texten stand die zuverlässigen Rolle Josefs in der Familie im Mittelpunkt.
Bei der anschließenden Begegnung in der Kita St. Josef wurde auf die anstehenden Sozialwahlen hingewiesen, an denen sich das Kolpingswerk und die KAB gemeinsam auf einer Liste zur Wahl stellen. Alle Anwesenden wurden von Rafael Spellmeyer aufgefordert, an der Wahl teilzunehmen und die christlichen Verbände zu unterstützen.
Kinderaktion 11. März 2017
Versucht Pirouetten auf dem Eis zu drehen
An diesem frühlinghaften Nachmittag sind wir mit 7 Kindern und 4 Erwachsenen in die Kälte der Eishalle aufgebrochen, um unsere Künste auf dem Eis auszuprobieren. So kunstvoll waren unsere Darbietungen zwar nicht, aber wir haben ganz viel Spaß gehabt und viel gelacht.
Bildungsveranstaltung 09. Februar 2017
Alte Kirche - Neue Medien
Wie das Internet die Kirche verändert
„Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, …“. Dieses Bibelzitat ist eines der bekanntesten. Aber wo ist dieser Ort, an dem sich Menschen im Namen Gottes treffen? Ist damit nur ein Kirchengebäude oder einer der anderen Orte in einer Kirchengemeinde gemeint? Vielleicht bieten neuen Medien darüber hinaus auch neue Formen des Zusammenseins im christlichen Glauben?
Diese und ähnliche Fragen erläutert Rainer Gelhot im Pfarrheim im Rahmen einer KAB-Bildungsveranstaltung.
Rainer Gelhot ist Gemeindereferent in den Pfarreien St. Lambertus Ostercappeln, St. Marien Bad Essen und St. Marien Schwagstorf. In der Internetseelsorge ist er bereits seit 2003 tätig, so dass mittlerweile auch die Aufgabe des Beauftragten für die Internetseelsorge in unserem Bistum zu seinen Tätigkeiten gehört.
Rafael bedankt sich bei Rainer Gelhot für den gelungenen Vortrag.
Kurze Einführung
Zu Beginn hören die Gäste wie Kirche bisher besteht. Viele Gläubige sehen Kirche immer noch als einen „Ort vor Ort“ an. Wir stehen dabei jedoch vor folgenden Fragen:
- Halten wir an alten Strukturen fest?
- Schotten wir uns ab?
- Verhindern wir Veränderungen?
Oder wollen wir die Kirche durch Medien erweitern und damit an unsere aktuelle Lebensweise anpassen? So sind z.B Fernsehgottesdienste bereits voll gültige Gottesdienste und auch über das Internet werden Gottesdienste übertragen - dies aber nur live, archiviert werden dürfen diese Gottesdienst nicht.
Was sind neue Medien?
Hierzu zählen v.a. die sogenannten sozialen Medien im Internet. In Internet-Communities gibt es auch Gemeinsamkeiten zwischen den Nutzern und über Facebook kommen viele Menschen zusammen. Trotz der Probleme, die sich mit diesen Formen der Kommunikation auftun (z.B. Bezahlung entweder durch Werbung oder durch Nutzung der eigenen Daten durch Dritte) sind hier Möglichkeiten des Zusammenseins gegeben und werden auch immer häufiger genutzt; dies v.a. von jüngeren Menschen. Diese sozialen Medien sind zu Lebensorten geworden. Und überall dort wo man sich trifft - auch virtuell - entstehen Glaubensorte.
Angebote
Zusammen mit dem Bistum Hildesheim entstehen die „Impulse“. Dies sind kurze Gedanken, die im Advent, in der Fastenzeit und im Sommer, zusammen mit einem aussagekräftigen Bild, herausgegeben werden. Aktuell sind es die Fastenimpulse, die jeder abonnieren kann, entweder als E-Mail oder auch per Whatsapp.
Ebenfalls zusammen mit dem Bistum Hildesheim und verschiedener Orden betreuen pastorale Mitarbeiter die virtuelle Kirche St. Bonifatius in der Internetstadt „Funcity“. Diese Kirche mit ihren ernst gemeinten Angeboten besteht mittlerweile seit 1998. Dieses Angebot zeigt, dass kirchliche Angebote auch jenseits kirchlicher Strukturen möglich sind.
Das Bistum Osnabrück hat mit seiner Aktion „Kirche am Weg“ eine einfache und sehr schöne Möglichkeit geschaffen, sich über Kirchen, Klöster und andere religiöse Orte (Wegekreuze, Hofaltäre etc.) zu informieren. Die Orte werden mit QR-Codes versehen. Werden diese mit dem Smartphone eingescannt, erscheint eine kurze Geschichte über den jeweiligen Ort.
Fazit
Wie erreichen wir Menschen, die wörtlich oder im übertragenen Sinne nicht in eine Kirche gehen? Wer kümmert sich um Menschen, die in ihrer Heimatgemeinde nicht zurechtkommen oder keine Heimatgemeinde haben? Wie kommen wir mit Menschen zusammen, die sagen: „Diese virtuelle Begegnung ist meine Form von Spiritualität!“? Gemeinsam ist all diesen Menschen, dass sie noch einen Bezug zur Kirche haben. Diese „neuen“ Medien können die Form der Kirche durchaus verändern, aber sie erreichen auch Menschen, die sonst nicht erreichbar und damit vielleicht auch für die Kirche verloren wären.