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In dem kurzweiligen Vortrag erläuterte Harald Niermann zunächst die Begriffsherkunft. Lateinisch Columbarium kann mit Taubenschlag übersetzt werden. Erste historische Kolumbarien, die bereits 50 v. Chr. nachweisbar sind, erscheinen dem Betrachter dabei wie ein Taubenschlag. Dieses Bild eines Taubenschlags ist vermutlich für die Namensgebung verantwortlich.

Anschließend stellte er den Werdegang der bisherigen Kirche zur Kolumbariumskirche Hl. Familie dar. Insbesondere kristallisierte sich bei den ersten Gesprächen heraus, dass die Rundkirche als Gottesdienstort erhalten bleiben sollte. Nachdem man sich zunächst über bereits bestehende Kolumbarien in Aachen, Erfurt und im Ruhrgebiet informiert hatte, wurde für die Hl. Familie ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Sieben Vorschläge wurden entwickelt und vorgeführt. Der gewählte und umgesetzte Entwurf eines Architekten aus Münster, hat nach Meinung vieler Gemeindemitglieder den Kirchenraum anders geordnet, bietet aber trotzdem einen Wiedererkennungswert. Für viele Gottesdienstbesucher setzt der neugestaltete Raum nach Aussage von Diakon Niermann das Thema "Leben vom Tod umgeben" ideal um.

In einer anschließenden Gesprächsrunde beantwortete Niermann Fragen zur Regelung und Umsetzung vor, während und nach einer Beisetzung. Er stellte dabei auch heraus, dass der früher funktionierende "Generationenvertrag" bzgl. der Pflege von Begräbnisstätten in der heutigen Zeit häufig nicht mehr möglich sei. Aus diesem Grund hat sich die Begräbniskultur in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Diese Veränderung wird auch von der katholischen Kirche mitgetragen. Die Entstehung von Kolumbariumskirchen wird insbesondere vom Bistum Osnabrück unterstützt und begleitet.